RDX/NAS-Limitationen beim System-Backup: Datencontainer oder RDX-Firmwareupdate

System-Backups sind sicherlich bei vielen Anwendern die meistgenutzte Art der Datensicherung. Sie sind allumfassend, ermöglichen im Fall der Fälle sowohl Bare-Metal-Wiederherstellung als auch die Wiederherstellung einzelner Dateien und Ordner – aufgrund dieser Flexibilität sind sie gerade für viele kleine Unternehmen eine gute Wahl.
Bis zum Release von Version 7.1 konnte die Backuplösung BackupAssist Classic aufgrund von Windows-eigenen Limitationen allerdings nicht den vollen Leistungsumfang bei Image-Backups auf RDX- und Netzlaufwerke nutzen. 
 
Inkrementelle Backups waren hier nicht möglich, der Nutzer war stattdessen gezwungen, vollständige Backups anzulegen und diese immer wieder zu überschreiben. Dieses Vorgehen ermöglichte bei einem nötigen Restore dann allerdings ausschließlich die Wiederherstellung des kompletten Servers (RDX) bzw. generell nur der zuletzt gespeicherten Version von Dokumenten und Daten.
 
NAS-Limitationen bei Windows Image Job (System-Backup)
  • Keine inkrementellen Backups
  • Kein historisches Backup
  • Kein Fallback im Fehlerfall
RDX-Limitationen bei Windows Image Job (System-Backup)
  • Kein Mounten komprimierter Backups
  • VHD ist komprimiert
  • Nur komplette Volume- oder Bare Metal Wiederherstellungen möglich!
  • Keine Wiederherstellung individueller Dateien, Ordner, Anwendungsdaten oder Systemstatusdaten
Siehe auch: 

Diese Limitationen gelten lediglich für die Windows Server-Sicherung, also die alte Systemsicherungsengine. Unter Verwendung der neuen, mit BackupAssist ER entwickelten und später in BackupAssist Classic integrierten, Sicherungs-Engine können diese Restriktionen außer Acht gelassen werden.

Die in Version 7.1 von BackupAssist eingeführten Datencontainer hingegen machen die bisherigen Einschränkungen obsolet: Sie ermöglichen inkrementelle Backups auch auf RDX- und Netzlaufwerken. In diesem neuen Sicherungsziel, das der Backup-Job auf dem Zielmedium automatisiert erstellt, werden nach und nach jeweils die aktuellsten Backups abgelegt. Dies ermöglicht dem Anwender ab sofort auch bei Image-Backups auf RDX- oder Netzlaufwerken den Zugriff auf mehrere, historische Sicherungspunkte sowie die Einzeldatei-Wiederherstellung (RDX). Zudem sind Backup-Jobs schneller abgeschlossen und benötigen weniger Speicherplatz.
 
Zum Anlegen von Backups innerhalb eines Datencontainers sind nur wenige einfache Schritte nötig: Zum einen muss bei Auswahl des Zielmediums zusätzlich ein Häkchen zur Verwendung der Datencontainer gesetzt werden (in grüner Schrift); zum anderen muss bei der Einstellung des Ziels festgelegt werden, wo der Container angelegt werden soll und welche Größe er maximal annehmen darf. Nach einmaliger Einrichtung kann BackupAssist bei jedem neuen Backup automatisch darauf zurückgreifen
 
 
Infos:
 
Möglichkeit 2 für RDX: Firmware Update Ihres RDX-Laufwerks
Die aktuellen Tandberg RDX Quickstor Laufwerke mit USB3.0-Anschluss können Sie mit der neusten Firmware ausstatten. In Verbindung mit dem RDX Utility  lässt sich dann das Verhalten des Laufwerks bzgl. der Erkennung seitens Windows umstellen von "Wechseldatenträger" auf "lokaler Datenträger" (Fixed Disk Mode). 

Infos und Download:

Anschließend wählen Sie in BackupAssist ein neues Backup-Ziel: Anstelle von "RDX" bitte "Externe Festplatte" wählen und auf den Laufwerksbuchstaben des RDX-Geräts sichern. Somit kann auf dem RDX-Medium nun auch die Bitlocker-Verschlüsselung zum Einsatz kommen. Zudem stehen die VSS-Dienste zur Verfügung und es lässt sich zum Einen eine inkrementelle Sicherung vornehmen wie auch die Einzelrücksicherung von Dateien und des kompletten Systems. 
 
Tipp: Die Option "Festplatte nach Abschluss des Backups sicher trennen" in den Job-Einstellungen bitte deaktivieren. Unter "Medium vorbereiten" können Sie ganz normal die RDX-Kassetten beschriften.
 
Um das Medium auswerfen zu lassen können Sie die folgende Software einsetzen:
Um das Programm als cmdlet aufrufen zu können, muss dann die removedrive.exe aus dem "Win32"oder "x64" in den C:\Windows\System32 bzw. C:\Windows\SysWOW64-Ordner kopiert werden. Falls dies nicht gewünscht ist, muss "removedrive" im Befehl durch den Speicherort ersetzt werden.
Der Aufruf als Skript nach jedem Backup (via Jobeinstellungen) dazu lautet:
removedrive u: -L